Vor dem Stapellauf

 

Den Eimer mit der Spachtelmasse in der linken,den Spachtel in der rechten Tatze durchstreife ich die langen Gänge der Petanic auf der Suche nach den letzten offenen Bohrlöchern. Alles glänzt und blitz schon in Erwartung des Stapellaufs! Vor dem großen Saal finde ich noch Eines, hier sollte eigentlich ein Bild des Reeders hin, aber alle waren der Meinung, dass 12 Bilder vollkommen ausreichend sind. So habe ich an diesem Morgen schon acht der verbliebenen 13 Löcher geschlossen,vor allem-auf Rat von Lina-die in der Bordwand. Nun linse ich durch das Loch der Wand zum großen Saal, wo Selene und Lina letzten Feischliff an das Bühnenbild der NCoTB legen und dabei fröhlich"Ich schick dir eine weiße Wolke über´s Meer"trällern.Schmunzelnd verschließe ich das Bohrloch und tapse weiter,vorbei am Krällchenstudio, wo Soraya tatzenringend versucht, Oskar von neon-orangen Krällchenverlängerungen abzubringen, die in diesem Jahr nicht mehr en vogue sein sollen. Er kann sehr hartnäckig sein.... Grinsend ziehe ich zum Restaurant,wo Charlyn und Wendy die neuesten kulinarischen Kreationen testen; Cuba und Lizzy versuchen gerade an einem Tisch in der Küche, Timmi mit sanftem Krällchendruck zu überzeugen, dass ein halbes Thunfischtellerchen für einen Seemann eindeutig zu wenig ist. Timmi zwinkert mir zu, und ich schließe schnell das Bohrloch neben der Speisekarte. Die Treppe zum Maschinenraum endet an einer gigantischen Schalttafel, vor der Caspar den Schaltplan der elektrischen Anlagen studiert.Als neuer erster Maschinist macht er einen sehr wichtigen Gesichtsausdruck. Zu meinem Glück hat er das Loch im Wassertank noch nicht bemerkt, und blitzschnell schmiere ich es zu. ***Wieder oben komme ich am Seminarraum vorbei,wo Kater Max seinen Vortrag"Alter ist kein Nachteil,sondern eher ein lustiger Zustand"einstudiert. Lulu fegt mit der Kamera um die Ecke,und ich drücke mich schnell in den Zugang zur Brücke,um nicht mit Eimer und Spachtel abgelichtet zu werden und im "Petanic-Chronicle" als Erst-seiten-Depp zu landen. "Lethal Weapon V-der Irre mit dem Spachtel" als Nachfolger von "Lethal Bohrer IV".Uff, schon ist sie vorbeigelaufen und knipst ein paar Matrosen beim "Gegen-den-Wind-Pinkeln". Ich drehe mich um und sehe die Kapitäne feixend vor einem großen roten Alarmbuzzer stehen. Sie spielen Schnick-Schnack-Schnuck, Krümels Schere schlägt Garys Papier, und der Krümel lässt die Tatze auf den Buzzer knallen. Damit läutet er den 17. Alarm in 3 Tagen ein, und Besatzungsmitglieder und Arbeiter hetzen fluchend zu den Rettungsbooten,die mittlerweile in wahnsinnigem Tempo herabgelassen werden. Nach 43 Sekunden sind alle bis auf Kater Max, deram Stehpult eingeschafen ist und mich mit Eimer und Spachtel von Bord. Ich nutze die Situation, spachtle schnell noch das Loch im Schornstein aus und rufe "Frei-Catsecco für Alle". Nur fünf Minuten später sind wir in fröhlicher Runde versammelt und einhellig der Meinung, dass wir für den Stapellauf bestens gerüstet sind. Nur Lillie, die hinter dem Tresen das Ende der Übung abgewartet hatte, stellt komische Fragen über weiße Masse in meinen Schnurrhaaren und an den Tatzen. "Sahne, Lillie, alles Sahne vom Catuccino..... keine Panik auf der Petanic"!!!!

Die Rede des Reeders zum Stapellauf (von El magnifico Gatito)

 Auf der Insel Beim ersten Mal sollte es billig sein, aber schön. Wir schauten uns um, und verliebten uns. Wir kamen wieder, genau dahin, wo du uns haben wolltest, und waren enttäuscht. Du gabst dich immer mehr den Touristen hin. Wir wollten dich nie wieder sehen, und reisten traurig ab. Zu Hause aber dann, als wir deine Bilder sahen, kam die Sehnsucht wieder. Wir ließen große Fotos von dir machen und hängten sie in unser Schlafzimmer. Wir wussten nicht was wir tun sollten. Dann, es war so um Weihnachten, beschlossen wir es noch einmal mit dir zu versuchen. Wir ahnten was uns erwarten würde, aber du empfingst uns wie noch nie. Der Flug zu dir war kurz und schön, obwohl mitten in der Nacht. Das Zimmer, das du für uns hattest, war perfekt. Jeden Tag, früh am Morgen wenn wir auf die Terrasse hinaustraten, zeigtest du dich von einer anderen Seite. Zuerst hieltest du dich bedeckt, fast schüchtern, ein wenig windig. Doch dann, strahltest du in den herrlichsten Farben, die die Sonne nur zaubern kann. Wir liehen uns ein Cabrio um dich noch besser kennen zu lernen. Tiefgrüne Pinienhaine rasten an uns vorbei, Oleander, Palmen und bunter Hibiskus säumten unseren Weg. Wir besuchten die Taula Talati. Kauften Schuhe, Taschen und Gürtel in der Faktory. Am Porta schlugen wir uns den Bauch voll mit den leckersten Tappas und dem besten Sangria den du zu bieten hattest. Und dann zeigtest du uns deinen größten Schatz: Deine Pferde! Schwarz waren sie, wild und schön, genau wie du. Sie kennen harte Arbeit und herrliche Fiestas, genau wie du. Sie sind du. Du hattest noch einen Trumpf im Ärmel, damit wir nie wieder von dir lassen können. In unserem Cabrio fuhren wir am frühen Abend eine gewundene Straße entlang. Weiße Häuser mit pinkfarbenen Bougovillia standen zwischen Pferdekoppeln und abgeernteten Feldern. Zikaden lärmten hoch oben in den Olivenbäumen, die die Straße säumten, die so eng war, dass wir die ganze Zeit hofften es möge uns niemand entgegenkommen. Ein großes Tor versperrte uns den Caminos, aber man konnte es öffnen und der Weg war frei. Rechts und links viel der schroffe Fels tief ins Meer. Ein paar Ziegen turnten zwischen dem Geröll. Und dann lag er vor uns, der Leuchtturm. Die letzten Meter gingen wir zu Fuß und setzen uns auf die Steine, um auf den Sonnenuntergang zu warten. Ein Segelboot dümpelte vorbei, Möwen jagten sich, Schwalben zogen hoch oben ihre Kreise und die warme Meeresbriese ließ Salz auf unserer Haut zurück. Ja, die Einheimischen haben Recht, wer sich den Tramontaner-Winden aussetzt wird verzaubert. Er kann nicht anders, er muss immer wieder kommen. Auch wir stehen in seinem Bann. Bis bald Menorca, Insel der Balearen, wir kommen wieder, wir können nicht anders.

Die erste Nacht nach dem Stapellauf (von Gary)

Meine erste Nacht auf unserem Traumschiff! Ein Erlebnis! Durch das sanfte Schaukeln der Wellen wurde ich aus meinen Träumen geholt…oder war es doch Cuba, die an meinem Bettchen gewackelt hat? Hmm…möglich…ich gähne, strecke mich genüsslich, schubse Cuba zur Seite, die mich ununterbrochen anstarrt…und begebe mich auf meinen Rundgang, um zu checken ob die Mannschaft noch vollzählig ist. Unser Käptn Krümel liegt mit einem breiten Grinsen schnarchend auf dem Rücken, alle viere von sich gestreckt…ich lass ihn noch träumen, hat er sich verdient. Ich komme an der Kabine von Lina und Adriano vorbei, höre ein Kichern und das Rascheln der Kuscheldecke…ich ziehe grinsend und augenverdrehend weiter. Aus der Küche kommt ein verführerischer Duft nach Rührei und Speck! Aahhh! Charlyn und Winny sind also auch schon am Werke! Seeehr gut! Hoppala…fast wäre ich über Moritz gestolpert, der magenknurrend vor der Küchentür wacht! Tztz….*kopfschüttel* Auf Gang 3 stoße ich fast mit Simba zusammen…er wirft mir ein kurzes „Läuft?!“ zu, faselt irgendwas von „Liege 5 ersetzen“ ins Walkie-Talkie, und trabt weiter. *schulterzuck* ich steige hoch ans Sonnendeck und wundere mich über das rot-weiße Fellwirrwarr auf der zerbrochenen Liege 5. Ich beuge mich darüber und schnurre bedenklich ein leises „Hallo? Alles Ok?“ Oskar und Max schauen mich mit schläfrigen Augen kurz an, nuscheln ein „hm..jojo..alles klar“ und schnarchen weiter. *schulterzuck* Ich wandere weiter, komme am pink-blauen Pool vorbei und sehe gerade noch Timmi um die Ecke verschwinden…*schulterzuck* Hinten am Heck steht Lizzy mit dem „Herz des Ozeans“ in den Pfoten, ich kann gerade noch verhindern dass das gute Stück im tosenden Meer verschwindet. Hach, ich lehne mich an die Reling und atme den salzigen Geruch des Meeres ein. Was soll ich sagen? Wir sind die tollste, spaßigste Mannschaft der Welt! Ich schnappe mir Lizzys Pfötchen und gehe erst mal frühstücken! Ihr seid die besten und ihr könnt alle stolz auf euch sein! *salutier* ;-))

Die erste Fahrt (Kanada)

 

Ein befreundeter Wirt einer Hamburger Hafenkneipe hat mir gestern gesteckt, warum wir heil und sicher in Kanada angekommen sind (aber das bleibt unter uns!).

 

Am Abend vor der Abfahrt nach Vancouver saßen unsere Kapitäne Gary und Krümel bei ihm in der Kneipe und belauschten ein Gespräch am Nachbartisch. Der Navigationsoffizier eines GreenCatPeace-Schiffes schwärmte hackevoll von den Vorzügen des Nachtlebens in Vancouver, und mit ein paar Drinks kitzelte Gary die Abfahrtszeit des Schiffes aus dem nunmehr betriebsuntauglichen Ofiizier.

 

4 Uhr!!!! Flugs eilten die beiden Helden zur MS Petanic, weckten Caspar mit einem fetten Trööööööt und ließen die Maschinen anwerfen. Dann hefteten sie sich Punkt 4 Uhr ans Kielwasser und Kabinenlicht der „FreeWilli“…  Der Kurs brachte Caspar mehrmals heftig ins Schleudern, und auch die Seekrankheit einiger Passagiere- und nicht zuletzt eures armen Barista- verdanken wir dem sturzbesoffenen Offizier der „FreeWilli“! Als die Konturen von Vancouver Island im Morgennebel sichtbar wurden, führte die pure Erleichterung unserer Helden dazu, dass Gary den „König der Welt“ nicht auslassen konnte und Käpt´n Krümel den Klabautermann besang…flink die luftigen Segel gespannt!!!

 

Vancouver Island war der Hit!!!

Oskar hatte Wunderbares für uns vorbereitet! Die Führung durch den Regenwald der Insel mit 800 Jahre alten Riesenbäumen-der Hammer-, und noch getopt vom Catwalk, den natürlich keine Katze ausließ. Nicht verschwiegen sei, dass Kater Max lieber Mäuse fing…. und Charlyn uns den Tag mit einem gigantischen Buffet vergoldete!!!

Das Feuerwerk bei unserer Ankunft in Vancouver war gigantisch, und alle gingen nach dem 1.Tag der Reise reichlich geschafft in ihre Kabinen.

Der nächste Tag war zur freien Verfügung gedacht, natürlich mit Shopping-Angebot für die begeisterten Damen, einer Führung durch Chinatown oder die Besichtigung der Wasserfälle im Nationalpark! Ein gigantisches Erlebnis!! Lina, Gary und ich versuchten es mit Rafting, die Cat&Dekker und die mitgebrachte Kettensäge vehalfen der Bar und Ingas Büro zu wunderschönen Marterpfählen, und dann das absolute Highlight: der Ziptrek!!! Alle waren schlicht hin und weg, und Selene schoss die fantastischsten Schnappschüsse… apropos: Lulu machte die Fotos seines Lebens: Katzen gebadet, die Skyline von Vancouver, der lustigste Katzengrill Kanadas und die Superwelle, die niemand so hätte treffen können. Überhaupt war die Stimmung perfekt, da uns auch Luna und Mr. Snowball zwischendurch mit erlesenen Leckerli und Getränken versorgten, die allerdings auch den Braunbär nicht kalt ließen!!! Dank Mr.Snowballs Kompass fanden wir in unser Lager zurück.

Der Tag endete mit einer gemütlichen Übernachtung im Tipi, und die heimlichen Beobachter werden noch lange von den Marshmellow grillenden Touristen erzählen, die bei flottem Gitarrenspiel ihre Barthaare verbruzzelten und die Waldluft mit unglaublichen Gerüchen bereichertenJ)

Mit verharztem Fell, abgebrannten Schnurrhaaren aber gut gelaunt hielt Oskar für uns ein Programm für den letzten Tag bereit, dass selbst welterfahrenen Katzen wie Kater Max den Atem stocken liess: ein Feuerwerk der Naturerlebnisse, der Jasper-und Banff-Nationalpark, der Icefield Parkway mit dem Columbia Eisfeld, Chipmunks und Squirrels, die zum großen Teil selbst Linas Appetit überlebten, den Bow River, Moraine Lake und nicht zuletzt den Lake Louise (träum) und viele schöne Orte mehr.

 

Aber irgendwann ist auch die schönste Reise zuende, und mancher war auch froh und freute sich auf sein heimisches Schlaf-FachJ Und weil wir alle noch lange davon erzählen werden, was wir gesehen und erlebt haben, danke ich hier nochmal –im Namen aller Mitreisenden –dem lieben Oskar für die wundervolle Planung und Führung.

 

Und jetzt:----------Australien,wir kommen!!

Nächster Halt – Australien!

Endlich hieß es wieder „Leinen los“, als wir aufgeregt und erwartungsfroh am Pfingst-Samstag in See stachen und Kurs auf „Down Under“ nahmen, mit der frohen Hoffnung im Gepäck, dass uns das vorausschippernde Schiff auch wirklich bis nach Australien abschleppt. Voller Vorfreude wurde die Nacht an Deck unter sternenklarem Himmel gemeinsam auf der WUNDERSCHÖNEN verbracht, die auf der Reise noch so einiges aushalten musste und jetzt wohl eher einem Filzflohkati ähnelt. Putzmunter und dank Charlyn wie immer satt bis unter die Achselhöhlen, erreichten wir tatsächlich das wolkige 20 ° warme Sydney, wo Oskar seine Hello-Kitty-Ohrenschützer in Erwartung eines strengen australischen Winters enttäuscht einpackte. Am berühmten Opernhaus warfen wir den Anker, wo uns Muffin freudestrahlend mit einem „G’day Made“ Willkommen hieß, um mit uns seine liebevoll vorbereitete Reise anzutreten. Frisch gekämmt oder seitengescheitelt bestaunten wir im Inneren die einzigartige Akustik. Ich träumte noch von einem Auftritt der New Cats in dieser großartigen Kulisse, als unsere Kater Oskar, Max und Muffin und Adriano - Moritz zierte sich ein wenig - bereits die Harbour Bridge erklommen. Von da ging‘s ins Aquarium mit seinen vielfältigen Rund-ums-Meer-Bewohnern. Besonders das Krokodil reizte uns zu albernen Provokationen und Oskar’s lustige Grimassen wollten irgendwie nicht so richtig zu seinem braven Seitenscheitel passen. Ich für meinen Teil habe das Vieh ja nur mit dem Hintern angegrinst. Adriano brachte Luna noch auf die Schnelle Walisch bei, bevor es weiter an den „Bondi Beach“ ging. Alle stürzten sich gierig auf meine mit ganz viel Liebe gemachten Brote. Warum Oskar danach ein Zahn fehlte, alle Mitleid mit den hungrigen Enten hatten, Gati angeekelt Paprika aß und von Goldzähnen träumte, weiß ich nicht. Wir beschlossen, hier gemeinsam die Nacht unter freiem Himmel auf der WUNDERSCHÖNEN zu verbringen. Am nächsten Morgen ging es voller Tatendrang, quietschfidel und frisch gestärkt nach Selene’s tollem Outdoor-Frühstück und Adriano’s Zauberkaffee ins „Queen Victoria Building“ zum Souvenir-Shoppen. Wir Mädels - also Selene, Moritz, Oskar und ich - waren begeistert und auch Adriano fand Gefallen an den supergünstigen Kanada-Tassen. Mit dem einmal mehr unentbehrlichen und reichlich abgefüllten „James“ ging es rauf auf die Fähre und rüber an den traumhaften „Manly Beach“. Unterwegs konnten wir sogar Delfine sehen. Das Highlight des Tages war allerdings das Känguru-Beutel-Hopping in den „Blue Mountains“, wo Gary sehr zur Belustigung aller – vor allem aber der in Dauerschleife kichernden Oskar und Max –in seinem jugendlichen Übermut versehentlich in den „PS“ eines doch ziemlich panisch blöd aus der Wäsche guckenden Kängurumännchens hüpfte. Oskar versuchte, dem armen traumatisierten Kerl spontan psychologischen Beistand zu leisten… ob’s geholfen hat oder sich das Känguru anschließend doch noch von den Blue Mountains stürzte, werden wir wohl nie erfahren. Meine Kötzeltütchen waren an diesem Tag jedenfalls Gold wert und Gary‘s Gestank blieb uns noch lange erhalten, da half auch mein Febreze-Anti-Sackgeruch nix. Die Besichtigung der wunderschönen Felsformation der „Three Sisters“ ging dabei an diesem Tag leider fast ein bisschen unter. Lulu hatte sich die Mühe gemacht und den ganzen Tag nach Fischen getaucht, die wir abends frisch gegrillt zu Gary’s großartigen Didgeridoo-Klängen genossen. Na ja… die anderen genossen, denn ich musste ja ekstatisch tanzen… ganz toll! Weiter ging’s mit dem Bus in die Hauptstadt Canberra und dort in die grünen und roten Säle des Parlamentsgebäudes. Muffin hatte sich mit seinem Programm so viel Mühe gemacht und sogar extra für uns einen Weitspuckwettbewerb vom Dach des Gebäudes organisiert. In der Kategorie „Kirschkern-in-Oskars-Nase-spucken“ hatte Adriano eindeutig die Nase leer äääh vorn. Nächster Halt: „Australische Alpen“ – Zeit für die Hello-Kitty-Ohrenschützer. Zack waren wir auf dem höchsten Gipfel, dem „Mount Kosciusko“ (2228 m) … und zack wieder unten… ein Klacks für uns! An der Grenze zwischen Victoria und New South Wales angekommen, habe dann auch ich endlich meinen ersten „Quiz-Fragen-als-Erster-Wisser-Koala-Lolli“ von Muffin bekommen… ganz… fast… ohne Oskar’s Hilfe, und von Max, dem Ältesten und Erfahrensten unter uns, erhielten wir eine Gratis-Aufklärungs-Dr.-Sommer-Stunde in French-Kissing, so hieß es: „wieder was gelernt“ J In „Lakes Entrance“ schlugen wir unsere Zelte auf und ich bekam mit Blick oder eher gesagt Nase auf Gary langsam ernsthaft Angst um die WUNDERSCHÖNE. An diesem Abend erblickten wir am Himmel das „Southern Cross“ – das Sternenbild, welches auch die Australische Flagge ziert und nur in der südlichen Hemisphäre zu sehen ist. Es war einzigartig. Wir erlebten einen ebenso traumhaften Sonnenaufgang und zogen am nächsten Morgen dank Krümels Isomatten ohne Rückenschmerzen los zum „Squeaky Beach“, wo wir uns die Pfoten wund squeakten und die tollen Felsen, die an eine Schneelandschaft erinnerten, bewunderten. Ich wäre zu gern noch zur „Whisky Beach“ und der „Picnic Bay“ gelaufen, aber man kann ja nicht alles haben… schließlich musste ich Oskar auch noch auf dem Weg zu Fuß nach Melbourne vor dem gefräßigen Wombat beschützen, während Muffin erstaunlicherweise trotz unserer wilden Horde immer noch unerschütterlich gut gelaunt den ganzen Weg im Dougie-Style-Tanz-Modus zurücklegte. In Melbourne angekommen aßen wir im Stadtteil St. Kilda „Austrian Apfelstrudel“ und besuchten den „Shrine of Rembrance“ – ein Kriegsdenkmal für alle Australier, die im 1. Weltkrieg gedient hatten. Klar hatte ich mich spuckfest wie immer um Oskar’s Seitenscheitel gekümmert. Da wir ja nicht nur zum Spaß in Australien waren, durfte natürlich eine Fahrt im Riesenrad nicht fehlen. Ich blieb glücklicherweise unten, um Fotos zu machen, konnte aber die Beine in die Pfoten nehmen, um Gary‘s und Max‘ Kötzelbröckelregen rechtzeitig zu entkommen. Die Dame mit den Einkaufstüten hatte es leider nicht mehr geschafft. Während Max sich die Zähne mit Oskar’s Zahnbürste putzte und meinem letzten lauwarmen Fosters spülte, bewunderten wir den „Federation Square“ und das wirklich unglaublich einzigartige Echo in der „St. Pauls Cathedral“. Mit der „City Circle Tram“, die mir durch Asphalt-Fell-Abschürfungen zu neuem Freiheitsgefühl an Brust und Bauch verhalf – nein Muffin, das war kein Zitzenpiercing, was du da gesehen hast - , fuhren wir von der „Flinders Street Station“ einmal im Kreis durch die Stadt und guckten uns alles an, was es zu sehen gab... was für tolle Eindrücke. Am Abend ließen wir uns hunde- oder eher gesagt katzenmüde am „Yarra River“ nieder und bewunderten perfektes Englisch sprechend und Burger-mampfend die Lichter der Stadt. Die WUNDERSCHÖNE wurde unter der Brücke ausgebreitet… Gute Nacht John-Boy, Gute Nacht Mary-Ellen, Gute Nacht Melbourne! Adriano hatte uns am nächsten Tag den tollen neuen Ottribus organisiert und wir verließen Melbourne Richtung „Grand Ocean Road“, nicht ohne Adriano‘s wunderschöne Wand-Dremel-Kunst für die Nachwelt zu hinterlassen. Man war ich stolz auf mein Kuschelöhrchen! Irgendwo im nirgendwo sind wir allerdings vom rechten Weg abgekommen und fanden uns plötzlich in Tasmanien inmitten einer wildtanzenden Gruppe Eingeborener wieder. Dass Gary auf der Strecke - eingesperrt im Handschuhfach - nur durch eine nicht mehr ganz so gesunde Dosis Catnip, die hoffentlich keine bleibenden Schäden verursacht hat, überleben konnte und ich von einem riesigen schwarzen Kater namens Gatito geplättet wurde, sei nur am Rande erwähnt. Bloß weiter, dachten wir und haben auf unserer Suche nach der „Grand Ocean Road“ noch zwei süße tasmanische Teufel und ein Schnabeltier vor der Freiheit gerettet. Das nasse Schnabeltier hielt jedoch Gary’s liebevoller Trockenföhnaktion nicht stand. Es blieb uns nichts anderes übrig, als es auszustopfen und Oskar als neues einzigartiges Lieblingskuscheltier „Schnabi“ unterzujubeln…es war Liebe auf den ersten Blick… und Oskar sorgte seitdem liebevoll sabbernd für die permanente Feuchhaltung des Kleinen. Unsere beiden tasmanischen Teufel stellten sich allerdings am nächsten Morgen als alles andere als niedlich heraus und ließen sich nur durch Adriano‘s genialen Einfallsreichtum vertreiben. Weiß der Geier wie, aber irgendwie hat unsere Chaos-Crew es wieder auf den rechten Weg geschafft. Muffin führte uns ins Surferparadies am „Bells Beach“, der seit 1964 jedes Jahr an Ostern Schauplatz einer großen Surf-Weltmeisterschaft ist… somit stand na?... genau!... Surfen auf dem Programm. Wieso, weshalb und warum Gary zu einem „I’ve been looking for freedom“ singenden Hulk Hasselhoff mit Atze-Schröder-Gedächtnisperücke mutierte, Oskar als roter Walhai fast ertrunken wäre und ich dem Greenpeace-Aktivisten eins vor’s Schienbein trat, ist an dieser Stelle schwer in Worte zu fassen. Nächster Halt: „Split Point Lightstation“ – bekannt aus der australischen Kinderserie „Round the Twist“ – ein Automatik-betriebener Leuchtturm, in den man nur mit Sondergenehmigung reinkommt. Wir waren – motiviert positiv gestimmt wie immer - der Meinung, keine Sondergenehmigung zu benötigen, aber alle Kletter-Klingel-Klopömpel-Versuche, da rauf- oder reinzukommen, schlugen fehl. Selbst mit Caspar‘s Unterstützung, den wir an diesem Abend ausnahmsweise mal aus dem Maschinenraum ließen, gelang es uns nicht, den 66 m hohen Turm zu erklimmen. Also weiter zum „Eingang“ der „Great Ocean Road“ mit seinem Denkmal, wo Oskar doch tatsächlich der Meinung war, durch hauchzarte Bussis auf die Pobacken, die Bronzestatuen der Erbauer wachküssen zu können… naja, einen Versuch und unser Gelächter war es wert J Auf dem Weg zu den aus dem Meer ragenden Felsen der „Twelve Apostels“ und den Überbleibseln der so genannten „London Bridge“ haben wir dann auch endlich den ersten echten lebendigen Koala von Nahem gesehen und Adriano noch eben mit der zum Sprungtuch umfunktionierten WUNDERSCHÖNEN vom Baum gerettet… zu niedlich, aber ich durfte ihn nicht mitnehmen, also den Koala J Der wieder einmal wundervolle Tag endete bei der Schlucht von „Loch Ard Gorge“, wo wir noch die Geschichte der beiden Schiffbrüchigen erfuhren, die als einzige einen Schiffsuntergang überlebten, bevor wir völlig übermüdet aber glücklich Po an Po in Caspar‘s kleinem Raumwunder-Raupenzelt unter der WUNDERSCHÖNEN, oder das was von ihr übrig war, einschlummerten.

Am nächsten Morgen erfuhr unsere bis dahin wundervolle Reise allerdings ein sehr trauriges Ende, denn unser lieber Freund und Haudegen Kater Max hatte ganz still und leise heimlich, ohne Vorwarnung, seine eigene letzte Reise ins Regenbogenland angetreten. Ohne unseren lieben und immer lustigen Kumpel hatten wir in Australien nichts mehr verloren und nahmen mit der Flagge auf Halbmast, einem Ehrensalut aus der Schiffssirene, hängenden Köpfen und einem neuen Ehrenkapitän namens Max im Herzen durch ein Meer aus Rosen und Tränen Kurs in Richtung Heimat.

Wir danken unserem lieben Muffin ganz ganz herzlich für eine bis dahin tolle Reise, auf der so manche Träne gelacht und geweint, manche Bildungslücke geschlossen und so gut wie kein Kulturdenkmal zerstört wurde und freuen uns auf unsere nächste Tour mit der Petanic und unserem Schutzengel Max im Gepäck!

 

Von und mit Lina J