Die Rede des Reeders: Eine Geschichte zum Stapellauf von Kater Gatito

El magnífico Gatito Auf der Insel Beim ersten Mal sollte es billig sein, aber schön. Wir schauten uns um, und verliebten uns. Wir kamen wieder, genau dahin, wo du uns haben wolltest, und waren enttäuscht. Du gabst dich immer mehr den Touristen hin. Wir wollten dich nie wieder sehen, und reisten traurig ab. Zu Hause aber dann, als wir deine Bilder sahen, kam die Sehnsucht wieder. Wir ließen große Fotos von dir machen und hängten sie in unser Schlafzimmer. Wir wussten nicht was wir tun sollten. Dann, es war so um Weihnachten, beschlossen wir es noch einmal mit dir zu versuchen. Wir ahnten was uns erwarten würde, aber du empfingst uns wie noch nie. Der Flug zu dir war kurz und schön, obwohl mitten in der Nacht. Das Zimmer, das du für uns hattest, war perfekt. Jeden Tag, früh am Morgen wenn wir auf die Terrasse hinaustraten, zeigtest du dich von einer anderen Seite. Zuerst hieltest du dich bedeckt, fast schüchtern, ein wenig windig. Doch dann, strahltest du in den herrlichsten Farben, die die Sonne nur zaubern kann. Wir liehen uns ein Cabrio um dich noch besser kennen zu lernen. Tiefgrüne Pinienhaine rasten an uns vorbei, Oleander, Palmen und bunter Hibiskus säumten unseren Weg. Wir besuchten die Taula Talati. Kauften Schuhe, Taschen und Gürtel in der Faktory. Am Porta schlugen wir uns den Bauch voll mit den leckersten Tappas und dem besten Sangria den du zu bieten hattest. Und dann zeigtest du uns deinen größten Schatz: Deine Pferde! Schwarz waren sie, wild und schön, genau wie du. Sie kennen harte Arbeit und herrliche Fiestas, genau wie du. Sie sind du. Du hattest noch einen Trumpf im Ärmel, damit wir nie wieder von dir lassen können. In unserem Cabrio fuhren wir am frühen Abend eine gewundene Straße entlang. Weiße Häuser mit pinkfarbenen Bougovillia standen zwischen Pferdekoppeln und abgeernteten Feldern. Zikaden lärmten hoch oben in den Olivenbäumen, die die Straße säumten, die so eng war, dass wir die ganze Zeit hofften es möge uns niemand entgegenkommen. Ein großes Tor versperrte uns den Caminos, aber man konnte es öffnen und der Weg war frei. Rechts und links viel der schroffe Fels tief ins Meer. Ein paar Ziegen turnten zwischen dem Geröll. Und dann lag er vor uns, der Leuchtturm. Die letzten Meter gingen wir zu Fuß und setzen uns auf die Steine, um auf den Sonnenuntergang zu warten. Ein Segelboot dümpelte vorbei, Möwen jagten sich, Schwalben zogen hoch oben ihre Kreise und die warme Meeresbriese ließ Salz auf unserer Haut zurück. Ja, die Einheimischen haben Recht, wer sich den Tramontaner-Winden aussetzt wird verzaubert. Er kann nicht anders, er muss immer wieder kommen. Auch wir stehen in seinem Bann. Bis bald Menorca, Insel der Balearen, wir kommen wieder, wir können nicht anders.

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Kommentare: 1
  • #1

    Lina (Dienstag, 17 April 2012 19:28)

    ... ich möchte mit!